Wegweisend für die kommende Überlegenheit der Zweitakter im Rennsport der 1960er Jahre sollten MZ und deren exzellenter Leiter der Rennabteilung, Ing. Walter Kaaden, sein. Schon mit dem 125 ccm-Einzylinder äußerst erfolgreich, verdoppelte MZ 1958 zum 250 ccm-Twin. Horst Fügner gewann mit einer MZ RE 250 die Vizeweltmeisterschaft.
1961, im Jahr des Mauerbaus, bahnte sich ein Drama für MZ an, welches mit dem Verlust des fast schon sicheren Weltmeistertitels eines DDR-Fahrers endete: die Republikflucht des Werkspiloten Ernst Degner. An den Kontrahenten Suzuki gingen mit ihm Erkenntnisse zur Leistungssteigerung sowohl z.B. durch den Plattendrehschieber von Daniel Zimmermann als auch die empirischen Forschungsergebnisse zum Gaswechsel und zu Resonanzauspuffen. Mit diesem Wissen wuchs eine kaum einzuholende japanische Konkurrenz, die bald die WM beherrschen sollte, auch wenn Mike Hailwood noch 1962 auf der MZ RE 250 die 250 ccm Vierzylinder- Honda von Jim Redman auf dem Sachsenring besiegte.
Bewundernswert ist bis heute, mit welch geringen Mitteln im Vergleich zur japanischen Großindustrie in Zschopau hervorragende Rennmotorräder gebaut wurden.
In der 1961er Saison versuchte MZ bei gerade einmal vier Motoren, davon einer hier verbaut, die Auslassseite nach vorne zu verlegen. Das bewährte sich aus thermischen Gründen nicht – die Auslässe blieben MZ-typisch hinten.
Der technische Mitarbeiter Sven Heimberger erläutert Details der Ausstellung und öffnet den Blick für technische Raffinessen und Besonderheiten.