Karl Hoppe errang 1969 mit dieser legendären URS die Deutsche Meisterschaft. Selbst Agostini musste der schnellen Vierzylinder mit Respekt begegnen.
Ein schwerer Rennunfall 1961 von Helmut Fath kostete seinen Seitenwagenbeifahrer Alfred Wohlgemuth das Leben. Nach einer Zeit der Trauer und Rekonvaleszenz erhoffte sich der Ex-BMW-Gespannweltmeister wieder Unterstützung von seiner Marke. Diese wurde ihm nicht gewährt. Es heißt, dass sich Enttäuschung in verletzte Ehre und Wut wandelte.
Dies führte zu einer wagemutigen Idee und dadurch zur Rennsportlegende: Helmut Fath, Ing. Peter Kuhn, Hans Hartmann, Paul Smetana und Horst Owesle bauten trotz chronischen Geldmangels einen innovativen Vierzylinder, um die Dominanz der BMW-Gespanne zu brechen. Kuhn und Fath entwarfen und berechneten den Reihenmotor und benannten ihn URS nach Faths Heimatort Ursenbach.
Den URS-Motor testete man ab 1964 im Solofahrgestell und im Renngespann. Nach endlosen Verbesserungen trat Fath mit Beifahrer Wolfgang Kalauch 1968 bei der WM an und wurde Weltmeister. Es war geradezu eine Sensation, dass ein Privatfahrer auf einem Eigenbau-Gespann die sieggewohnten Werksteams schlug. Im Jahr darauf wurde Fath trotz eines Unfalls Vizeweltmeister. Nach Karl Hoppes Meistertitel 1969 mit dieser URS zwang die untragbare Finanzierung Helmut Fath, den Rennstall an Friedel Münch bzw. dessen Geldgeber George Bell zu verkaufen. Die Zusammenarbeit der ungleichen Charaktere endete im Streit. Nach Faths Rückzug lief das Team unter „Münch-URS“.
Ferdinand Kaczor konnte als zweiter URS-Solofahrer, wie Hoppe und später Tony Jeffries, bei WM-Läufen sogar Agostini auf MV in Verlegenheit bringen. 1971 zeigte die Konstruktion nochmals ihre Potenz: Unter Faths ehemaligem Mechaniker Owesle und Copilot Peter Rutterford gelang erneut der Sieg bei der Seitenwagen-WM.
Der technische Mitarbeiter Sven Heimberger erläutert Details der Ausstellung und öffnet den Blick für technische Raffinessen und Besonderheiten.