NSU BULLUS
Walter William Moore entwarf die NSU Supersport (SS), nachdem er vorher für das Design der Norton-Rennmaschinen in England verantwortlich gewesen war. Er war mit persönlichen Designrechten ausgestattet, daher ist die erhebliche Ähnlichkeit beider Konstruktionen nachvollziehbar. Anfangs kaufte NSU auch Zubehörteile in England: Getriebe von Sturmey-Archer, Bremsnaben von Royal Enfield und Vorderradgabeln von Webb.
Die NSU-Supersport-Baureihe wurde 20 Jahre erfolgreich im Rennsport eingesetzt und bildete die Basis für die NSU-OSL-Serienmodelle.
Der Yorkshireman Tom Bullus gewann einige wichtige Rennen, wie z. B. auf der Solitude 1930 und sorgte damit für den neuen Namen der Maschine: NSU Bullus. Selbst heute, viele Jahrzehnte später, ist der Name „Bullus“ immer noch populär und hält sich in der Szene als allgemeinverständliche Bezeichnung einer ganzen Motorradbaureihe.
Besonderheiten des hier ausgestellten Exemplars sind die englische Webb-Gabel, der Alu-Zylinderkopf aus einer Nachfertigung und das NSU-Dreiganggetriebe. Diese Maschine kam in rennfähigem Zustand aus dem Besitz der deutschen Motorradveteranenlegende Karl Reese in unsere Sammlung.
Vermächtnis: Senator E.h. Dipl. Ing. Viktor Frankenberger
Hersteller: NSU Werke Aktiengesellschaft Neckarsulm
TECHNISCHE DATEN
Motor: 494 ccm, Einzylinder, 4-Takt, OHC, Königswelle
Bohrung/Hub: 80/99 mm
Leistung: ca. 30 PS bei 6000 U/min
Getriebe: 3-Gang
Gewicht: ca. 150 kg
Hier erläutert der technische Mitarbeiter Sven Heimberger Details der Ausstellung und öffnet den Blick für technische Raffinessen und Besonderheiten.