TRIDENT, ROCKET 3 UND RAYGUN-SCHALLDÄMPFER
Die Triumph Trident und das Schwestermodell BSA Rocket 3 waren die 750er Superbikes der beiden Marken und wurden Ende der 1960er Jahre eingeführt. Bert Hopwood und Doug Hele waren maßgeblich für die Entwicklung verantwortlich. Die technische Basis beider Maschinen war eng verwandt, je nach Modell wurden jedoch verschiedene Styles kombiniert. So gab es Versionen mit aufrechtstehenden und nach vorn geneigten Zylindern. Auch wurden markenspezifische Rahmen verwendet. Die ersten Versionen hatten futuristische Raygun- Schalldämpfer, die das Dreizylinderthema weiterführten und das durchaus polarisierende, außergewöhnliche Design abschlossen. Das hier gezeigte Modell war die letzte Trident- Entwicklungsstufe mit Scheibenbremsen vorne und hinten sowie der 5-Gang-Schaltung auf der linken Seite.
„Remember Triumph stays at Meriden, where the legend was made!“*
Diese Trident wurde von der Fa. Wüst Motorräder (damals Triumph-Händler in Schorndorf) direkt im Werk in England abgeholt. Diese ungewöhnliche Vorgehensweise war nötig, da die Herstellung und der Vertrieb der Triumph-Motorräder in der Zeit neu aufgestellt wurden. Das Werk in Meriden sollte geschlossen werden, woraufhin die Belegschaft das Gelände mit einem legendären „sit-in“-Streik für 18 Monate blockierte. Durch die Gründung der Meriden Workers‘ Co-operative konnte der Standort gehalten werden und die Produktion der Triumph-Maschinen ging unter dieser Organisation bis 1983 weiter. Laut Roland Wüst sah das Werksgelände zum Zeitpunkt der Abholung „verheerend“ aus.
TECHNISCHE DATEN
Motor: 741 ccm, 3-Zylinder, 4-Takt, OHV
Leistung: 58 bhp bei 7250 U/min
Gewicht: 228 kg (trocken)
Getriebe: 5-Gang
Vmax: ca. 193 km/h
Leihgeber: Gerhard Ziller, Böbingen
Hersteller: Norton Triumph, England (laut Typenschild)
*Slogan vor dem Triumph-Werk in Meriden für dessen Erhalt (1973)