Die Weltmeistermaschine von John Surtees
John Surtees bleibt nach Carlo Ubbiali der erfolgreichste Weltmeister der Epoche bis 1960. Was ihn darüber hinaus auszeichnet: Er ist der einzige Motorradchampion, der auch Formel 1-Weltmeister wurde.
Diese MV Agusta diente ihm 1958 zum Gewinn seiner ersten 350 ccm-WM. Das Debut feierte die Vierzylinder-MV 1950 als 500er. Ihr Sch.pfer, der Ingenieur Piero Remor, hatte zuvor die Gilera Quattro konstruiert, welche seinen neuen Auftraggeber, den Flugzeugindustriellen Conte Agusta, beeindruckt hatte. Die konstruktiven .hnlichkeiten sind eindeutig. Der Ingenieur Arturo Magni, ebenfalls von Gilera übergewechselt, war ein weiterer Schlüssel zum Erfolg.
Die 350er 4C wurde von 1954 bis 1964 gebaut. Danach wurde sie von der berühmten Dreizylinder (Tre cilindri) abgel.st, die untrennbar mit Giacomo Agostini verbunden bleibt.
Mit John Surtees wurde die 350er 1958 zum „Winner“. Er holte seine sieben Weltmeistertitel alle auf MV Agusta. 1956 in der Halbliterklasse, 1958 bis 1960 sowohl in der 500-ccm als auch in der 350 ccm-Klasse.*
TECHNISCHE DATEN
Motor: 349 ccm, 4-Zylinder, 4-Takt, DOHC
Bohrung/Hub: 47,5/49,3 mm*
Leistung: ca. 45-50 PS bei 12.000 U/min*
Getriebe: 5-Gang*
Vmax: ca. 210 km/h*
Leihgeber: Privatsammlung
Hersteller: Meccanica Verghera Agusta S.p.A., Verghera, Italien
*Ratzinger, Manfred: Meister aller Klassen – Rennmythen 1930-1960